Passport-Deals and their connection to Malta, CA, SCL and Brexit-makers

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Viktor Donald Vladimir

Auch wenn sich Trump und Putin tatsächlich kaum kennen sollten, sind sie inkl.
Orban doch “Brüder im Ungeiste” – und haben sicher ähnliche, wenn nicht die gleichen logistischen Partner weltweit.

Viktor, Donald, Vladimir -
we are so glad, since you are here                          Wir sind so froh, seit ihr hier seid
we really know what we once had -                 wissen wir wirklich, was wir einmal hatten,
democracy was not as bad.                                    Demokratie war gar nicht so schlecht!
To you it’s just a souvenir!                                           Für euch ist sie nur ein Souvenir!
Viktor, Donald, Vladimir.

Viktor, Donald, Vladimir -
Well not quite new was your idea                    Naja, eure Idee, zuerst die freien Medien
to first attack free media                                         zu attackieren, war nicht ganz neu;
who could uncover who you are                   die hätten aufdecken können, wer ihr seid.
now Fake News face a new career!        Jetzt treten Fake News eine neue Karriere an!
Viktor, Donald, Vladimir.

Viktor, Donald, Vladimir -                                            Da ist Gift in der Atmosphäre.
there’s poison in the atmosphere                 Sie haben eure Hände geschüttelt, ihr habt
they shook your hands, you took the cake- mit eurem unmöglichen Verhalten den Vogel
now Europe seems to be at stake -     abgeschossen; jetzt steht Europa auf dem Spiel,
made human rights and values blear -     und ihr habt Menschenrechte und Werte
Viktor, Donald, Vladimir!                                                       eintrüben lassen.

Viktor, Donald, Vladimir -
You had a strategy, I fear                                    Ihr hattet eine Strategie, fürchte ich.
Had hidden partners round the globe   Hattet versteckte Partner rund um den Globus,
that worked just like “logistics dope”    die wie ne Art “Logistik-Doping” funktionierten,
And now it’s us at whom they sneer!       und jetzt sind wir es, auf die sie höhnisch
Viktor, Donald, Vladimir.                                             lächelnd herabsehen.

Viktor, Donald, Vladimir -
your pitch is what we’d like to queer        Gerne würden wir eure Pläne durchkreuzen.
and we could add a lot more names           Und wir könnten noch viele Namen ergänzen
of those who play such vicious games  von jenen, die solche teuflischen Spiele spielen.
there’s more than just one puppeteer -          Es gibt mehr als nur einen Puppenspieler.
Viktor, Donald, Vladimir!

Viktor, Donald, Vladimir -
We have to say it loud and clear                       Wir müssen es laut und deutlich sagen:
You may have started long ago                       Mag sein, dass ihr schon vor langer Zeit
to plan and run that little show,             begonnen habt, diese kleine Show zu planen,
but Gran’ says your game’s end is near -aber Oma sagt, das Ende eures Spiels ist nah
Viktor, Donald, Vladimir -
and never mess with Granny, dear         und mit Oma, meine Lieben, sollte man sich
Viktor, Donald, Vladimir!                                               niemals anlegen!

(02.07.2018)

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Mafiöse Strukturen beim Vorantreiben des internationalen Rechtspopulismus

Was steckt hinter “Opus Gobal”? oder: Die Leugnung des Offensichtlichen

Neo-Nazis, III. Weg-ler & AfDler, wie sie in diversen Städten herumschwadronieren, sind eine Ebene rechtsextremer und rechtspopulistischer Erscheinungen.
Bei  den Förderern und Vorantreibern rechtspopulistischer Aktivitäten international kann man allerdings getrost von regelrecht mafiösen Strukturen mit bester Beziehung zur  Finanzwelt sprechen.
Und von noch viel zu wenig thematisierten potentiellen Playern in diesem Spiel.
Im Folgenden eine kurze Darstellung dazu anlässlich eines aktuellen Artikels in der NZZ (s.unten), der einmal mehr in diese Richtung weist.
Als Orbàn mit perfider christlich-nationaler Propaganda-Rhetorik ein rechtspopulistisches Exempel in Europa statuierte während seiner EU-Ratspräsidentschaft 2011, kamen bei mir sofort Assoziationen mit der Ideologie des Opus Dei auf. Plätze wurden nach Kirchenleuten umbenannt, “Gott” in die Verfassung (“Osterverfassung” genannt und als Symbol für “Auferstehung” am Ostermontag verabschiedet) geschrieben, die Orbán  als “schicksalhaft” für Europa bezeichnete –  was viele schlicht für Übertreibung und Größenwahn  hielten. Für mich klang es danach, dass er evtl.  tatsächlich bereits ein für Demokraten gefährliches Solidaritätspotential in seiner Sache sah, damals schon.
Und ich fragte mich, welches.

Da ich gehört hatte, dass die Hanns-Seidel-Stiftung  in Teilen auch schon einer Nähe zum Opus Dei verdächtigt worden war, las ich nach, ob dort eine Stellungnahme zu den Entwicklungen in Ungarn zu finden ist, und wie man sich positioniert. Prompt fand ich Berichte aus dem “Projektland Ungarn”, die Orbán und seine antidemokratische Politik tatsächlich ebenfalls in Schutz nahmen,  die Konsequenzen verharmlosten sowie Kritiker der Falschdarstellung und Hysterie bezichtigten.

Dr. Hans-Gert Pöttering (KAS u. EU-Funktionär) gratulierte Orbán am Ende seiner Rats-Präsidentschaft im Juni 2011 zu seinen Leistungen (Mediengesetz – und Osterverfassung?!).
Eben dieser Hr. Dr. Pöttering war es auch, der jüngst  2017 seine schützende Hand über ein zwielichtiges Institut in Rom zurückzog und behauptete, er habe ja nicht gewusst, was dort passiert.
Dieses Institut “Dignitatis Humanae”, von dem sich mittlerweile auch Papst Franziskus distanziert hat,  trägt zwar die Menschenwürde im Namen, allerdings  steht dies bei Verbindungen zu Personen wie z.B. Steve Bannon (rechtsradikaler Ex-Berater von Trump) deutlich im Verdacht, ein gewaltiger Etikettenschwindel zu sein.
http://www.zeit.de/2017/10/hans-gert-poettering-konrad-adenauer-stiftung-aufgabe-schirmherrschaft

Als ich die Opus Dei-These schon fast wieder zur Seite gelegt hatte, erschien 2015 ein Artikel in der  Welt, in dem Journalisten u.a. beschrieben, dass Essaybände des Opus Dei-Gründers auf Orbáns Schreibtisch zu sehen gewesen warn. Für andere eine beiläufige Information, für mich wieder ein Indiz. Denn solche Bände – erzähle man mir, was man will – hat nicht jeder auf seinem Schreibtisch stehen.
https://www.welt.de/politik/ausland/article149191652/Fuer-Orban-sind-alle-Terroristen-letztlich-Migranten.html

Im Rahmen von Recherchen zum Thema Pressefreiheit bin ich wiederum auf Orbans
Freund Lörinc Meszaros gestoßen, der im Laufe der letzten Jahre reicher und reicher wurde. In einem Interview sagte er einmal, das verdanke er wohl “dem lieben Gott, Glück und Viktor Orban”.
https://www.tagesanzeiger.ch/ausland/europa/Oligarch-von-Orbans-Gnaden/story/14594122
Könnte es sein, dass der “liebe Gott” in diesen Kreisen ganz profan einfach für das Opus Dei steht und für dessen logistische Möglichkeiten in aller Welt?
Klingt abstrus? Ein bisschen.
Es wird aber auch noch ein bisschen abstruser:
Durch einen Artikel vom 05.03.2018 in der NZZ erfährt der geneigte
Leser nun schließlich, dass die weltweit erfolgreichste Aktie aus Ungarn kommt -
von eben jenem Herrn Meszaros – und dass diese leicht undurchsichtig verquickt ist
mit einem Unternehmen namens “Opus Global”.
So ein Zufall, Potzblitz!
“Zum schwer überblickbaren Geflecht an Konzum-Beteiligungen gehört die Firma Opus Global, an der Meszaros auch direkt Anteile hält. Der Aktienkurs dieses Unternehmens ist im vergangenen Jahr ebenfalls durch die Decke gegangen. Unlängst hat Meszaros angekündigt, dass er wesentliche Teile seiner Firmen im Bau- und Agrarsektor in das Vehikel Opus einbringen wird (und im Gegenzug seinen Aktienanteil erhöht). Wie es scheint, soll ein Konglomerat von beachtlicher Grösse geformt werden.”

https://www.nzz.ch/finanzen/die-erfolgreichste-aktie-der-welt-kommt-aus-ungarn-ld.1362860

Wer spätestens jetzt nicht hellhörig wird, leugnet bereits eindeutige Indizien.Und die Akteure fühlen sich mittlerweile offenbar derart unangreifbar und unverdächtig, dass sie sogar dreist mit offensichtlichen Namen operieren.
Aus meiner Sicht wäre es die seit 7 Jahren überfälligste  Aufgabe von Geheimdiensten und Ermittlern,  die damit zusammenhängenden Strukturen bis ins Detail auseinanderzunehmen, in Einzelteile zu zerlegen und eine Razzia nach der anderen zu veranstalten; sofern diese Geheimdienste auf der richtigen Seite stehen.
Die Drahtzieher lachen sich sonst weiter ins Fäustchen und nehmen Europas Demokratien weiter nach Lust und Laune – und  mit den nötigen finanziellen Mitteln – auseinander.
Wer diese Umtriebe unbehelligt und unbeachtet lässt, braucht gleichzeitig nicht so zu tun, als könne eine Rettung der Demokratien Europas lediglich  mit einer Förderung des demokratischen Bewusstseins der Zivilgesellschaft bewerkstelligt werden.
Oder lediglich mit dem Widerstand gegen irgendwelche AfD oder NPD-Demonstranten.
Auch entsprechende regelrecht mafiöse Gegenstrukturen müssen konsequent angegangen werden.

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Suspekt schwieriges Songwriter-Projekt

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Have a break – have a Brexit

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No country can ever be or act like an island

aus: Das Ungeheure von Loch Ness

(die Schotten haben mehrheitlich gegen den Brexit gevotet;
mal sehen, ob sie  in GB bleiben)

 

 

 

 

 

 

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Neues vom Dienst

 

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Der Dieb ist der Steuerhinterzieher – nicht der Whistleblower!

WhistleblowerVon dem Arsenal an Repressalien
und nachteiligen Dynamiken, mit dem Whistleblower häufig zu rechnen haben, war im Buch “Opus Omi und das Wolfsmanagement”
schon die Rede.
LuxLeaks zeigt einmal mehr, wie sehr ihr Schutz – in welcher Form auch immer – mehr denn je notwendig ist.

Man muss sie nicht zu “Helden” machen.
Aber zwischen “Zum Helden hochspielen” und “Zerstörung ihrer Existenz” gibt es
durchaus einige Abstufungen, die nur ignoriert, wer von vornherein ihren Ruf zerstören will.
Die meisten handeln letztlich vor allem aus moralischen Gründen; wer würde sonst
bewusst ein absehbar hohes Risiko eingehen?
Wer Whistleblower der aktuell vernichtenden Dynamik überlässt, verrät jedes demokratische Prinzip und zeigt lediglich eigene Feigheit.
Denn ohne sie besteht weder die Chance Korruption noch Steuerhinterziehung noch ungute Praktiken in Behörden, staatlichen oder sonstigen Institutionen aufzudecken.
Es ist demokratische Pflicht, sie zu schützen und nicht zuzulassen, dass man sie mal eben isoliert und ihre Existenz zerstört, wie es zu oft geschieht!

Dass mit Whistleblowing Datendiebstahl oder das Bekanntmachen interner Vorgänge
einhergeht, liegt in der Natur des Vorgangs und ist unvermeidbar.
Ausnahmen sind Betrugsfälle, die vor aller Augen ablaufen, bei denen es aber,
wie in “Des Kaisers neue Kleider” schließlich auch einer Stimme bedarf, die laut und
deutlich auf Ungereimtheiten aufmerksam macht und die Aufmerksamkeit aller auf
die Fragwürdigkeiten lenkt. Ein Beispiel dafür sind z.B. die vom Freitag am 02.05.2016 berichteten Praktiken (berichtet hatten auch Süddeutsche, tagesschau etc.) , die man unter dem Namen “Cum-Ex” zusammenfasst, und denen sogar die Regierung unglaublicher Weise offenbar jahrelang Deckung gab.
Obwohl es sich de facto ganz offensichtlich um einen massiven und gezielten
Diebstahl an der Allgemeinheit handelte.

Wenn im Falle der Verwendung geheimer oder interner Daten durch Whistleblower
bei der Bewertung ihres Handelns auch beachtet wird, in welcher Form
sie damit umgegangen sind, ist das verständlich.
Allerdings ist der Schaden, der durch die Aufdeckung verhindert wird, häufig größer,
als dieser “Diebstahl” selbst.
Daher müsste jedes Gericht das Prinzip der Verhältnismäßigkeit walten lassen,
wenn es über Whistleblower verhandelt.
Ob dafür mehr Gesetze nötig sind, ist fraglich.
In Amerika helfen angeblich schützende Gesetze nicht.
Vielleicht würden eine entsprechende Sensibilität und vor allem
wieder einmal eine noch stärkere Unabhängigkeit der Justiz schon reichen.
Sofern auch Letzteres nicht greift, gibt es ja vielleicht bald schon
Whistleblower aus den Reihen der Justiz selbst!
Zu bedenken ist aber auch, dass die Nachteile, die Whistleblower erleiden,
nicht immer durch Gerichtsprozesse sichtbar werden.
Die meisten Schädigungsprozesse gegen sie vollziehen sich leise und
besonders gerne dann, wenn niemand (mehr) hinschaut.

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Traumberuf auf dem Prüfstand – Journalisten in der Festung

Am 16.04.2016 hatte der DJV-Landesverband Rheinland-Pfalz von 10-11 Uhr zum Roundtable Gespräch “Zwischen Lügenpresse und Medienkritik”  ins Straßenmuseum Germersheim eingeladen.
Moderiert von der Landesvorsitzenden Andrea Wohlfahrt diskutierten bei dieser öffentlichen Podiumsrunde Heike Rost aus Mainz, langjähriges DJV-Mitglied im Dt. Presserat; Frank Überall aus Berlin, seit 2015 Vorsitzender des DJV Bund;
Lars Hennemann aus Darmstadt, seit 2015 Chefredakteur der Echo Zeitungen;
Jan Holub aus Mainz, Leiter der Sekretariate Fernseh- und Verwaltungsrat ZDF und Hartmut Rodenwoldt, Leiter des Berliner Rheinpfalz-Büros.

Ein Grußwort sprach zu Anfang Landrat Fritz Brechtel, CDU, der den Landkreis als wirtschaftsstark präsentierte und die geplante Zweite Rheinbrücke als größtes Infrastrukturprojekt der Region hervorhob.
Überdies gab er einen historischen Abriss über den bayerischen Einfluss, denn Germersheim gilt als größte bayerische Festung außerhalb Bayerns, die dereinst im Auftrag von Ludwig I. erbaut, allerdings auch nie angegriffen wurde.

Dass die Veranstaltung im Zeughaus und damit in einem der sichersten Gebäude der Festungsanlage stattfand, könnte als Metapher fungieren für die Tatsache, dass zunehmende tätliche und verbale Attacken auf Journalisten und der Umgang damit dominierende Themen des Austauschs waren.

Besonders Bewegungen wie PEGIDA und ihre Nachfolger haben Begriffe wie „Lügenpresse“ und „Staatsfunk“ in den letzten Jahren verstärkt in Umlauf gebracht.
Rodenwoldt merkte in Bezug auf die eigene Zunft dazu selbstkritisch an, man habe aus seiner Sicht vor der Spaltung und Radikalisierung von PEGIDA & Co. den Fehler gemacht, von Medienseite her alle Anhänger zu schnell als „rechts“ zu etikettieren. Das habe die negative Haltung gegenüber der Presse und ihrer Vertreter unnötig verstärkt – also den Hetzern in die Hände gespielt und manches Vorurteil zementiert.
Von „Fehlern“ sprach auch Heike Rost, gleichzeitig stellte sie fest, dass viele der aggressiven Kritiker ihrer Erfahrung nach selten je einen Journalisten kennengelernt hätten und schon von daher viele falsche Bilder über diesen Beruf in Umlauf geraten können. Rost konstatierte eine „Professionalisierung der Hasstiraden“ und eine zunehmend „aggressive Tonalität“ diverser Kommentare – die im Gegensatz zur Vergangenheit heute häufiger ohne Scham unter Klarnamen verfasst werden.
Beim Dt. Presserat erreichten diverse Beschwerden 2015 eine Rekordhöhe.
Bezüglich journalistischer Professionalität stellte sie allerdings auch fest, jüngere Kollegen zunehmend darauf hinweisen zu müssen, Quellen gründlich zu recherchieren und zu verifizieren. Zu häufig würden Darstellungen, z.B. aus Blogs, für bare Münze genommen und zitiert, ohne das jeweilige Impressum unter dem Aspekt der Professionalität und Glaubwürdigkeit zu beachten und entsprechend abzuwägen.

Jan Holub bestätigte, dass allein schon die online-übliche Nebeneinanderschau von laienhaften Darstellungen und journalistischen Darstellungen, z.B. in der Timeline sozialer Netzwerke, eine gleichwertige Glaubwürdigkeit der Informationsquellen suggeriere, die so nicht existiert. Das führt zu einer gefährlich relativierten  Wahrnehmung und Rezeption von verifizierten und nicht verifizierten Informationen,
deren Effekte auf Medienkompetenz und Meinungsbildung noch viel zu wenig untersucht sei.
Zumal viele Gruppierungen gezielt daran arbeiten, zu suggerieren, journalistische Darstellungen seien eigentlich gar nicht mehr relevant, die eigentlichen Informationen seien nur von alternativen Quellen zu erfahren.
Beim ZDF gab es im letzten Jahr 340.000 Zuschauerkontakte.
Häufig ginge es Kritikern aber gar nicht um eine Stellungnahme zu einzelnen Beiträgen, sondern man nutze die Kommentarmöglichkeit stattdessen unangemessen pauschal zur Kritik an der Regierung, wobei sich indirekt wiederum die Missinterpretation öffentlich-rechtlicher Sender als „Staatsfunk“ wiederspiegelt.

Von der Schwierigkeit, eine angemessene Auseinandersetzungsebene mit den eigenen Kritikern und bestimmten gesellschaftlichen Gruppen zu finden, berichtete auch Lars Hennemann.
Bei einer Veranstaltung unter Beteiligung von AfD-Mitgliedern hatte man die offene Diskussion gesucht, um den argumentativen Austausch zu fördern, da ein Wegducken keine Möglichkeit bietet, Vorurteile abzubauen und falsche Unterstellungen aus der Welt zu schaffen. Während der Veranstaltung waren dann auch kaum Disharmonien spürbar, bei der Ansprache am Ende äußerte man sich auf Rückfrage einigermaßen zufrieden. Dennoch erschien im Nachgang dann ein Bericht, in dem im Namen von AfD-Anhängern behauptet wurde, die eigene Sichtweise habe man überhaupt nicht einbringen können und man habe ihnen das Wort abgeschnitten.
“Es war nicht das erste Mal, dass ich nach so einem Bericht dann das Gefühl hatte, bei einer völlig anderen Veranstaltung gewesen zu sein.”, so Hennemann.
Dies führt er – sicher zu Recht – auf ein strategisches Agieren von Hintermännern zurück, die letztlich unabhängig von allen realen Abläufen bei ihren Anhängern gezielt einen falschen Eindruck erwecken und Journalisten und Medien in Misskredit bringen wollen.

DJV-Vorsitzender Überall teilte gemeinsam mit den anderen Diskussionsteilnehmern den
Eindruck, dass mehr als zuvor ein Tunnelblick zu erkennen sei, der vehement verhindert, dass Menschen sich mit anderen Meinungen auseinandersetzen, um sich dann erneut eine eigene Meinung zu bilden.
Vielmehr kreisen viele Diskutanten – verstärkt durch die selbstreferentiellen Meinungsinseln innerhalb „sozialer“ Netzwerke – stets um die eigene Sichtweise und erkennen nur solche Darstellungen an, die diese dann wiederum bestätigen.
Das macht ein Hinterfragen und eine Korrektur falscher oder verzerrter Auffassungen
und Darstellungen schwer bis unmöglich.
Auf die Frage, wie damit umgegangen und gegengesteuert werden könne, wurden als Beispiel vermehrte Bildungsangebote von Medienschaffenden in Schulen genannt.
Je schneller Kinder und Jugendliche einen realen und praxisnahen Eindruck von Medienarbeit und entsprechenden Abläufen erlangen, desto weniger werden sie anfällig sein für falsche Behauptungen und Unterstellungen gegenüber der Medienwelt und ihrer Akteure. Ergänzt sei hier, dass ein ähnlicher Bildungsbedarf sicher auch in Bezug auf Erwachsene besteht. Bildungsinstitutionen der Erwachsenenbildung oder zivilgesellschaftliche Initiativen könnten eine Vermittler- und Überbrückungsfunktion wahrnehmen beim Gespräch mit und über Medien, ihre heutige Rolle und eine zeitgemäße Medienkompetenz. Hier besteht noch eine große Lücke, gerade in Bezug auf ansprechende Angebote für bildungsferne Medienrezipienten. Es geht dabei natürlich nicht um die Abschaffung jeder Medienkritik, sondern um eine notwendige Versachlichung und Differenzierung in diversen Auseinandersetzungen.
Der DJV macht diesbezüglich auch aufmerksam auf den Blog www.lügenpresse.de, in dem Journalisten sich gegen die entsprechende Titulierung wehren, dagegen argumentieren und versuchen aufzuklären.

Darüber hinaus gilt es, den strategischen Gegnern von Journalisten, die den Berufsstand als Teil des demokratischen Systems aus ideologischen und politischen Gründen schlicht diskreditieren wollen, das Handwerk zu legen.
Hier sind das Engagement und die Aufmerksamkeit von Innenpolitik und von Behörden wie Polizei und Verfassungsschutz unverzichtbar.
Überall berichtete, dass im Gegensatz zu früher die Bereitschaft zu rechter Gewalt als Folge verbaler Drohgebärden deutlich angewachsen sei.
Kollegen finden ihre eigene Todesanzeige in der Zeitung. Bei der Begleitung von Demonstrationen haben viele, die als Journalisten erkennbar sind, Angst, nach der Veranstaltung noch verfolgt und angegangen zu werden.
Entsprechende Vorfälle werden in dem Blog www.augenzeugen.info festgehalten.
Der SWR veranstaltete kürzlich erstmals einen internen Workshop für eigene Mitarbeiter zum Umgang mit Attacken gegen Journalisten, an dem ca. 20 Personen teilgenommen haben.
Zur Sensibilisierung für die Problematik sucht der DJV laut Überall verstärkt das Gespräch mit Vertretern der Polizei, des Bundes der Richter und Staatsanwälte und mit Innenpolitikern. Bei Letzteren sei häufig noch zu wenig Problembewusstsein und
Bereitschaft zur Unterstützung erkennbar. Kultur- und Medienpolitiker erweisen sich bisher naturgemäß als einsichtiger bezüglich eines Handlungsbedarfs.
Ein Fall für den Verfassungsschutz ist nach Überalls Einschätzung beispielsweise ganz konkret der Verein der selbsternannten „Ständigen Publikumskonferenz der öffentlich-rechtlichen Medien e.V.“, der seit einiger Zeit ARD und ZDF mit offiziellen Programmbeschwerden überhäuft, um angebliche Fehler in der Berichterstattung anzukreiden. Oft bezieht sich die Kritik auf Berichte zur Ukraine-Krise.
Das wiederum passt zu den Meldungen, nach denen viele AfD-Wähler – und damit auch Wähler aus den Reihen der „Lügenpresse“-Rufer – einen russlanddeutschen Hintergrund hatten.
Der Verdacht eines gezielten und konzertierten Angriffs auf Medien und Demokratie aus diesen Reihen ist von daher durchaus naheliegend und wäre tatsächlich zu untersuchen, um bewusst manipulierende Kooperationen und Desinformation zu zerschlagen.

Neben dem „Festungs-Szenario“ war übrigens auch in diesem Kontext der Tagungsort Germersheim eine interessante Wahl für die DJV-Veranstaltung, denn auch hier erreichte die AfD ähnlich wie in Teilen Ludwigshafens den Höchstprozentsatz von 25%, und auch hier gibt es in der Bevölkerung einen hohen Anteil von Russlanddeutschen.

Vor vorschnellen Rückschlüssen oder einer Pauschalverdächtigung gegenüber
einer Bevölkerungsgruppe ist natürlich zu warnen. Sicher ist  nicht jeder Russlanddeutsche automatisch ein AfD-Wähler und Pressegegner.
Dennoch deuten sich eben Zusammenhänge an.

Die während der Tagung heiter ironisch geäußerte Einschätzung, man befinde sich in Germersheim noch in einer geschützten ländlichen Region der „Seligen“, darf so oder so deutlich infrage gestellt werden. Dass sich zu der öffentlichen Diskussion keine lokalen Vertreter der „Lügenpresse“-Rufer verirrt hatten, war u.a. wohl v.a. der Tatsache zu verdanken, dass die Veranstaltung nur sehr klein am Tag zuvor in der „Rheinpfalz“ erwähnt wurde und insgesamt kaum öffentliches Publikum zu Gast war.
Bevor man um 11.15 Uhr zur internen DJV-Tagung überging, verließ lediglich eine Handvoll Zuhörer den Raum.

Für eine Runde, bei der es vorwiegend um den Austausch unter Kollegen und eine Strategieentwicklung ging, ist das legitim.

Sollten solche Veranstaltungen zukünftig mehr darauf abzielen, mit Bürgern ins Gespräch zu kommen oder potentielle „Gegner“ zum argumentativen Austausch zu locken, um falsche Unterstellungen gegen Medien und ihre professionellen Akteure vor Ort aktiv zu widerlegen, wäre eine andere Art der Ankündigung und Ausschreibung wünschenswert.

Vielleicht ist es aber ohnehin besser, wenn sich zur Organisation entsprechender Diskussionen vermehrt brückenbauenden Instanzen aufgerufen fühlen und nicht Journalisten selbst, die ohnehin mehr als denn je beruflich herausgefordert sind, die ihre Rolle im digitalen Wandel neu definieren müssen und die gleichzeitig – als Teil des demokratischen Systems – so massiv auf dem gesellschaftlichen Prüfstand stehen.

17.04.16

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Wenn der Wolf sich zum Sicherheitsberater macht – NRA schreibt Märchen um

 
Direkt vor den Osterfeiertagen 2016 häuften sich die Meldungen über den
neuesten PR-Coup amerikanischer Waffenlobbyisten, vereint in der NRA:
Sie ließen Märchen wie “Hänsel und Gretel” und “Rotkäppchen” von einer
willigen “Autorin” umschreiben, um bereits Kindern zu suggerieren,
dass sie sich nur mit einer Waffe vor Unheil schützen können und ihnen mit der entsprechenden Ausrüstung kein Wolf und keine Hexe etwas anhaben kann.
Großmutter, Rotkäppchen und das Geschwisterpaar werden in den
unsäglichen Umdichtungen daher schlicht und ergreifend mit Gewehren
ausgestattet.
Alles für das Kindeswohl, versteht sich, so die NRA.
Laut ihrer Darstellung seien die manipulierten Märchen dadurch sogar weitaus weniger brutal als die Originalversionen.
Das passiert, wenn man den Bock zum Gärtner macht und den Wolf zum Sicherheitsberater. Wolfsmanagement geht anders.
Hoffentlich können sich “Die drei kleinen Schweinchen” noch rechtzeitig dem dreisten
Zugriff der amerikanischen Waffenwölfe entziehen.
Auch diese Geschichte will die NRA für die eigenen Zwecke missbrauchen und
im Mai eine eigene Version veröffentlichen.
Möge Miss Piggy das mit ihrer Handtasche verhindern.
Gut informierte Kreise berichten überdies, dass ein berühmter Popklassiker
in “Girls just wanna have guns!” umgetextet werden soll.
Da möchte man laut ausrufen: “Annie, get your fun!”

 

 

 

 

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